Das Buch zur Tagung ist ab jetzt erhältlich
Rewind, Play, Fast Forward – The Past, Present and Future of the Music Video
Henry Keazor, Thorsten Wübbena (eds.)
Rewind, Play, Fast Forward – The Past, Present and Future of the Music Video
Oktober 2010, 280 S., kart., zahlr. Abb., 29,80 Euro, ISBN 978-3-8376-1185-4
AutorInnen/Authors: Saul Austerlitz, Bruno Di Marino, Laura Frahm, Giulia Gabrielli, Christoph Jacke, Christian Jegl, Henry Keazor, Antje Krause-Wahl, Barbara London, Holger und Cornelia Lund, Klaus Neumann-Braun, Paolo Peverini, Axel Schmidt, Thomas Schmitt, Carol Vernallis, Matthias Weiß, Kathrin Wetzel, Thorsten Wübbena
Erhältlich beim
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„Rewind, Play, Fast Forward?“:
Zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Musikvideoclips
Internationale, interdisziplinäre Tagung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
24. 26.10. 2008
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Casino-Gebäude, Räume 1.801 (Freitag) und 1.811 (Samstag/Sonntag)
Vielleicht keine andere Gattung prägt unsere Alltagskultur inzwischen so sehr wie das Musikvideo: Film, Kunst, Literatur, Werbung - sie alle stehen in ihrer Ästhetik, ihren technischen Verfahren, Bildwelten und Erzählstrategien deutlich unter seinem Eindruck.
Angesichts dessen erscheint es umso gebotener, der Geschichte und Rezeption, der Entwicklung adäquater Analysemethoden sowie der Zukunft des Videoclips nachzugehen.
Um diese Fragen zu erörtern, versammelt die veranstaltete Tagung Fachvertreter aus Kunstgeschichte, Kultur- Film-, Medien-, Kommunikations-, Musik- und Literaturwissenschaften zu einem Austausch.
... Wie kein anderes Medium sonst befindet sich der Videoclip momentan ganz offenbar in einer Umbruchphase: Während die einen angesichts seiner stetig abnehmenden Präsenz im Fernsehen bereits vom Tod des Musikvideos sprechen, deuten andere diesen Rückzug vielmehr als konsequente und sogar neue Rezeptionswege eröffnende Entwicklung. Wieder andere sehen den Videoclip als an einem Punkt angelangt, wo er sich in verschiedene, neue Formen ausdifferenziert, die sich in der Zukunft eigenständig und unabhängig voneinander fort entwickeln werden.
Fest steht jedenfalls, dass er gegenwärtig unsere Alltagskultur wie vielleicht sonst keine andere Gattung prägt: Film, Kunst, Literatur, Werbung - sie alle stehen in ihrer Ästhetik, ihren technischen Verfahren, Bildwelten und Erzählstrategien deutlich unter dem Eindruck des Musikvideos, sei es, dass die hier tätigen Akteure selbst entweder Videoclipregisseure sind bzw. waren, oder aber, dass sie sich als Rezipienten von Videoclips erweisen (man denke hier z.B. an ehemalige Clip-Regisseure wie David Fincher, Michel Gondry, Spike Jonze oder Mark Romanek, die inzwischen Filme für das Kino drehen; andere wie z.B. Chris Cunningham oder Jonas Akerlund haben sich erfolgreich im Kunstbetrieb etabliert, während umgekehrt Künstler wie Doug Aitken, Damien Hirst, Floria Sigismondi oder David LaChapelle auch Musikvideos gedreht haben bzw. drehen).
Ein Blick auf die Vergangenheit und die Vorläufer des Musikvideos zeigt zudem, dass die oben erwähnten Krisen- und Verwandlungsphänomene offenbar zur Geschichte dieses Mediums gehören, das mithin mit seinen Brüchen und Entwicklungsschüben nicht eine einzige, kohärente Geschichte, sondern vielmehr mehrere Geschichten (gehabt) zu haben scheint.
Angesichts dessen, erscheint es umso gebotener, der / den Geschichte(n), der Rezeption, der Entwicklung adäquater Analysemethoden sowie der Zukunft des Clips nachzuforschen, und zu diesem Zweck versammelt die Tagung Fachvertreter verschiedener Disziplinen, um diesem Anliegen in gemeinsamem Austausch nachzugehen.
Dem Konzept liegt dabei die Überzeugung zugrunde, dass Geschichtsschreibung und methodisch-analytischer Zugriff wechselseitig auseinander zu entwickeln sind, denn nur eine Geschichte, die zuvor über die wesentlichen Elemente des Videoclips reflektiert hat, wird in der Lage sein, adäquat dessen Entwicklung zu beschreiben, während umgekehrt eine Analyse nur dann tragfähig sein wird, wenn sie der Funktion der einzelnen Elemente des Clips im Kontext von dessen Genese und Entwicklungsgeschichte eingedenk ist und auf dieses Wissen bei seiner Erörterung rekurrieren kann.